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der Filmtipp: Flight Risk (2025)

  • Autorenbild: Michael Scharsig
    Michael Scharsig
  • 23. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit
Szene aus dem Film "Flight Risk"

Flight Risk markiert das Regie-Comeback von Mel Gibson nach fast zehn Jahren. Zuletzt hatte er 2016 mit Hacksaw Ridge einen Oscar-nominierten Erfolg gefeiert. Das Drehbuch stammt von Jared Rosenberg und stand 2020 auf der renommierten Black List, einer Auswahl der besten unverfilmten Drehbücher Hollywoods. Bemerkenswert ist, dass der Film fast ausschließlich in einem Studio mit gigantischen LED-Bildschirmen gedreht wurde, wodurch die Illusion eines echten Fluges über Alaska täuschend echt wirken sollte.

Worum geht es?

US-Marshal Madolyn Harris begleitet den Kronzeugen Winston, der gegen die Mafia aussagen soll, auf einem riskanten Flug durch die Wildnis Alaskas. Gemeinsam mit einem scheinbar gewöhnlichen Piloten besteigen sie ein kleines Flugzeug, doch schon bald stellt sich heraus, dass der Pilot in Wirklichkeit ein skrupelloser Auftragskiller ist, der den Zeugen im Auftrag der Mafia töten soll. Während der angespannten Reise geraten die drei in einen gefährlichen Machtkampf, bei dem Misstrauen und Verrat an Bord eskalieren und nicht jeder der ist, der er vorgibt zu sein.

Meine Meinung:

Sagen wir mal so: Der gesamte Flug wirkt echter, als die unfassbar hässliche mit KI inszenierte Hütte im Schnee (Warum zum Henker?) und der CGI-Elch am Fenster gleich zu Beginn. Im Zusammenspiel mit Topher Grace (BlackKklansman, War Machine, u.a.) wirken die ersten Minuten so unfreiwillig komisch, dass ich zuerst nicht mehr sicher war, ob mich hier Satire, 90er Action oder ein Thriller erwarten. Bereits der Trailer hat mir mit seinen wirren Schnitten, dem kahlen Mark Wahlberg und dem Einsatz des Songs Psycho Killer von den Talking Heads schon so seltsame Vibes gegeben.

Leider weiß Mel Gibson (Der Biber, Was Frauen wollen, u.a.) selbst nicht, was er da am Ende zeigen möchte. Tatsächlich erfreulich ist allerdings, dass alle Beteiligten Hauptdarsteller und Darstellerinnen richtig Spielfreude mitbringen – eine gute Sache. Müssten sie damit nicht gegen ein unfassbar stumpfes und repetitives Drehbuch ankämpfen. Da der Twist mit Mark Wahlberg (Departed, Deepwater Horizon, u.a.) bereits im Trailer abgefrühstückt wurde, sehr clever vom Studio (Sarkasmus), liegt im Film dann auch keine weitere große Überraschung mehr auf dem Teller. Viel schlimmer: Mark Wahlbergs Figur tut und sagt irgendwann wirklich nur noch das Gleiche. Irgendwelche homosexuellen Anspielungen, Psychoblicke und ein bisschen Schlägerei.

Zurück in die 90er Humor-Action mit One-Linern per Excellence versetzt mich dagegen Topher Grace, der für mich das Highlight des Filmes ausmacht. Auch die Chemie mit Michelle Dockery (Downton Abbey, The Gentleman, u.a.) passt. Was diese Flirt-Calls allerdings sollten bleibt ein weiteres Drehbuch-Geheimnis. Kleines Gimmick und ausschließlich am Hörer: King Of Queens-Heldin und Scientology-Aussteigerin Leah Remini. Nicht falsch verstehen, Flight Risk unterhält und schafft es, in den richtigen Momenten die Spannung aufrecht zu erhalten samt einiger Schmunzler. Allerdings ohne jegliches Standalone-Element, wie ein okayer Griff ins Regal einer alten Videothek.

Fazit: ⭐⭐⭐ / 5

Unfassbar, dass hier der gleiche Regisseur am Werk war, der für Meisterwerke wie Braveheart oder Hacksaw Ridge verantwortlich war. Aber das passiert wohl, wenn Du in den inneren Antisemiten ein wenig zu häufig an die Öffentlichkeit lässt. In seinen besten Momenten ist Flight Risk ein rasantes Kammerspiel für Flugangst-Anfällige, doch leider gibt es da auch die andere Seite: reihenweise Gags, die nicht zünden und ein völlig verschenkter Wahlberg.

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